Implantate ohne Knochenaufbau: Wann ist das möglich?
Ihr Zahnarzt hat gesagt, Sie benötigen einen Knochenaufbau für Implantate? Das bedeutet oft: zusätzliche Eingriffe, monatelange Wartezeit, höhere Kosten. Die gute Nachricht: In vielen Fällen sind Implantate auch ohne Knochenaufbau möglich.
Was Sie in diesem Ratgeber erfahren:
- Wann Implantate ohne Knochenaufbau funktionieren
- Welche Voraussetzungen Ihr Kiefer erfüllen muss
- Welche Methoden es gibt und wann Knochenaufbau wirklich nötig ist
Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Implantaten ohne Knochenaufbau
Kann ich Implantate bekommen, auch wenn mein Knochen nicht optimal ist?
Ja, in vielen Fällen schon. Moderne Implantationstechniken nutzen den vorhandenen Knochen optimal aus. Entscheidend ist nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Knochens.
Wann ist ein Knochenaufbau wirklich unvermeidbar?
Wenn der Kieferknochen stark abgebaut ist oder durch Parodontitis geschädigt wurde. Dann fehlt dem Implantat der nötige Halt. Ein Knochenaufbau schafft die Basis für langfristig stabile Implantate.
Wie lange dauert eine Implantation ohne Knochenaufbau?
Die Behandlung ist deutlich schneller. Statt monatelanger Wartezeit können Sie oft schon nach wenigen Wochen mit festen Zähnen rechnen. Bei Sofortimplantaten geht es sogar noch schneller.
Ist eine Implantation ohne Knochenaufbau genauso sicher?
Ja, wenn die Voraussetzungen stimmen. Moderne Diagnostik zeigt genau, ob Ihr Knochen für ein Implantat ausreicht. Dann ist die Methode genauso sicher wie mit Knochenaufbau.
„Ob ein Knochenaufbau nötig ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Mit digitalen 3D-Röntgenaufnahmen sehen wir millimetergenau, wie viel Knochen vorhanden ist und wie stabil er ist. So können wir für jeden Patienten verlässlich einschätzen, ob Implantate ohne zusätzlichen Eingriff möglich sind.“
– Dr. Oliver Seizinger, Stomatologe
Wann sind Implantate ohne Knochenaufbau möglich?
Vielleicht haben Sie einen Zahn durch einen Unfall verloren oder eine lange bestehende Zahnlücke. Trotzdem kann Ihr Knochen für Implantate ausreichen. Entscheidend ist nicht nur die Menge, sondern vor allem die Qualität.
Implantate ohne Knochenaufbau funktionieren, wenn:
- Der Kieferknochen noch ausreichend Substanz hat: Auch bei geringerem Volumen kann der vorhandene Knochen stabil genug sein. Moderne Implantate sind so konstruiert, dass sie den Knochen optimal nutzen.
- Die Knochenqualität stimmt: Nicht die Menge allein zählt, sondern die Dichte. Ein kompakter Knochen gibt oft besseren Halt als ein voluminöser, aber poröser Knochen.
- Zahnfleisch und Zahnhalteapparat gesund sind: Entzündungen gefährden den Implantaterfolg. Deshalb behandeln wir zuerst alle Entzündungen, bevor wir implantieren.
Sichere Diagnose mit 3D-Röntgen
Früher war die Planung ein Ratespiel. Heute sehen wir mit 3D-Röntgenaufnahmen (DVT) millimetergenau:
- Wie viel Knochen ist vorhanden?
- Wo verlaufen Nerven und Blutgefäße?
- Wie dicht und stabil ist der Knochen?
Diese Aufnahmen zeigen uns, ob Ihr Kieferknochen für ein Implantat ohne Knochenaufbau ausreicht. So planen wir den Eingriff präzise und sicher.
Mehr über unsere moderne Diagnostik erfahren Sie hier:
Welche Methoden gibt es für Implantate ohne Knochenaufbau?
Sie haben den Befund: Ihr Knochen reicht aus. Jetzt stellt sich die Frage: Welche Methode passt zu Ihrer Situation?
Sofortimplantate direkt nach der Zahnentfernung
Ein Zahn muss raus: Unfall, Entzündung oder ein Zahn, der nicht mehr zu retten ist. Statt monatelang mit einer Lücke zu leben, setzen wir das Implantat direkt in derselben Sitzung ein.
- Warum funktioniert das? Der Knochen ist frisch, die Zahnhöhle noch vorhanden. Das Implantat nutzt diese natürliche Struktur und wächst direkt in den gesunden Knochen ein.
- Für wen geeignet? Für Patienten mit gesundem Kieferknochen und entzündungsfreiem Zahnfleisch. Die Methode spart Zeit und Eingriffe.
Alle Details zu Sofortimplantaten finden Sie hier:
Sofortversorgung einzelner Zähne
Feste Zähne an einem Tag
Stellen Sie sich vor: Sie gehen morgens mit fehlenden Zähnen in die Praxis und verlassen sie nachmittags mit einem festen Gebiss. Das ist mit der Methode „Feste Zähne an einem Tag“ möglich.
- Wie funktioniert das? Vier bis sechs Implantate tragen eine festsitzende Brücke. Die Implantate setzen wir in speziellen Winkeln, sodass sie auch bei weniger Knochen stabilen Halt finden. Oft können Sie die provisorische Brücke sofort leicht belasten.
- Für wen geeignet? Für Patienten mit zahnlosem Kiefer oder Zähnen, die nicht mehr zu erhalten sind. Die Methode eignet sich besonders, wenn klassische Vollprothesen nicht mehr halten oder Sie sich endlich feste Zähne wünschen.
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Wann ist ein Knochenaufbau doch notwendig?
Wir wollen ehrlich sein: Nicht immer reicht der vorhandene Knochen aus. In manchen Fällen ist ein Knochenaufbau die sicherere Wahl für ein stabiles Implantat, das Jahrzehnte hält.
Ein Knochenaufbau ist meist notwendig, wenn:
- Ihr Kieferknochen stark zurückgegangen ist: Lange Zahnlücken führen zu Knochenschwund. Ohne Belastung durch Zähne oder Implantate baut sich der Knochen ab.
- Eine Parodontitis Ihren Knochen angegriffen hat: Zahnfleischentzündungen greifen auf den Knochen über und zerstören ihn schleichend. Hier benötigt das Implantat eine stabile Basis.
- Begleiterkrankungen Ihre Heilung beeinträchtigen: Diabetes oder starkes Rauchen verzögern die Einheilung. Ein Knochenaufbau schafft bessere Voraussetzungen für den Implantaterfolg.
Was passiert beim Knochenaufbau?
Ein Knochenaufbau ist heutzutage ein Routineeingriff. Wir nutzen körpereigenes oder synthetisches Knochenmaterial, um den Kiefer zu stärken. In vielen Fällen können wir den Knochenaufbau direkt mit der Implantation kombinieren. Das spart einen zusätzlichen Eingriff.
Nach einer Einheilzeit von einigen Monaten hat sich der Knochen regeneriert und bietet stabilen Halt für Ihr Implantat.
„Ein Knochenaufbau klingt erst einmal nach mehr Aufwand. Aber er ist eine Investition in die Langlebigkeit Ihrer Implantate. Am Ende investieren Sie ein wenig mehr Zeit für ein Ergebnis, das anschließend bestenfalls Jahrzehnte hält.“
– Dr. Oliver Seizinger, Stomatologe
Häufige Fragen zu Implantaten ohne Knochenaufbau
Wie lange halten Implantate ohne Knochenaufbau?
Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen halten Implantate Jahrzehnte – oft ein Leben lang. Entscheidend ist die Mundhygiene: Professionelle Zahnreinigungen und sorgfältige häusliche Pflege verlängern die Lebensdauer.
Was kostet eine Implantation ohne Knochenaufbau?
Die Kosten hängen von der Methode und der Anzahl der Implantate ab. Ein Sofortimplantat ist günstiger als feste Zähne an einem Tag für den gesamten Kiefer. Wir erstellen Ihnen einen individuellen Kostenplan nach der Untersuchung.
Kann ich auch mit bestehenden Kronen oder Brücken Implantate bekommen?
Ja. Vorhandener Zahnersatz ist kein Hindernis. Wir prüfen, ob wir ihn in die Planung einbeziehen können oder ob neue Versorgungen nötig sind.
Gibt es ein Mindestalter für Implantate?
Implantate sind erst nach abgeschlossenem Kieferwachstum möglich – in der Regel ab 18 Jahren. Nach oben gibt es keine Altersgrenze, solange Sie gesund genug für den Eingriff sind.
Was passiert, wenn ein Implantat nicht einheilt?
Das kommt selten vor. Falls doch, entfernen wir das Implantat, lassen den Knochen heilen und setzen nach einigen Monaten ein neues Implantat. Die Erfolgsquote liegt bei über 95 Prozent.
Sie haben offene Fragen oder möchten sich über Ihre Möglichkeiten informieren? Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis in Hollfeld. Wir beraten Sie individuell und finden gemeinsam die optimale Lösung:
